Bersarin: Weinlese – der Blogtrinker

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och-ch-ch-ch, das mit dem Wiskey hätte mich jetzt ja interessiert. In Lokalen haben die immer nur dieses Bonbon-Zeugs wie Southern Comfort, wenn´s geht, trinke ich dann Tullamore Dew, was aber erfahrungsgemäß nicht der Weißheit letzter Schluss ist. Ich würde mal gern einen wirklich guten Whiskey trinken, wo war das nur, wo ich dies tatsächlich einmal getan haben könnte, ich habe immer diese Sehnsucht: nen Whiskey trinken wie damals, bei …, als …, … wenn ich´s nur wüsste. Am Whiskey schätze ich besonders die leicht halluzinogene Wirkung (liegt´s an den Eichenfässern?). Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich vor 10-20 Jahren öfter mal Halluzinogene nahm, deren Wirkung der Whiskey noch mal hervorkitzelte.

Mit Weinen ist es ähnlich. Ich bin vollkommen ratlos, wie ich, mit welchen Weinen, vergangene Initiationserlebnisse zumindest geschmacklich annäherd in der Gegenwart wiederholen könnte, das waren Rotweine. Deswegen trank ich die letzten Jahre nur ganz selten Wein. Es sei denn den „Baden Gutedel/Auggener Schäf“, welchen mein Tante-Emma-Laden um die Ecke führt. Ein trockener „ehrlicher, einfacher“ Wein, ein Weißwein, den man einfach so trinken kann, zwar etwas sauer, aber selbst wenn die 1-Liter-Flasche leer ist, ist man immer noch nicht wirklich angeekelt. Ein Nachgeschmack, der zwar nicht erwähnenswert ist, aber immerhin, da ist etwas, das diesen Namen fast verdient. Preis: ca. 5€.

Dann gibt es, wenn du nachts manl einen günstigen Wein willst und eine Jet-Tankstelle in der Nähe ist, Vescovino-Weine. Erkennbar an dem italienischen Stiefel auf dem Etikett. Der Vescovino Chardonnay für ca. 4,50 Nachttankstellenpreis schmeckt zwar immer noch etwas gepantscht und nach Kagummi, aber wenn du 3 oder 4 Euro draufpackst, krigste an der Tanke auch nicht unbedingt etwas besseres (jedenfalls, wenn du, s.o., Rotweinen etwas skeptisch gegenübersteht), darum war ich von diesem Wein einigermaßen begeistert. Klar, etwas abkühlen, der Ekel stellt sich dann meistens erst beim letzten oder vorletzen Glas ein (wenn du den ersten Anfangseker überwunden hast, der aber auch schlimmer sein könnte). Ein einfacher, zwar nicht ehrlicher Wein, der dir immernoch eine Idee davon gibt, wie ein Weißwein schmecken könnte. Den roten, den Vescovino Montepulciano oder Chianti, habe ich noch nicht ausprobiert (etwas teurer).

Diese Weine, besonders den letzten, bitte nur in Notfällen kaufen, und bitte nicht gleich zwei Flaschen!

Aber seit ich zum Musik-Nachhilfe-Unterricht von einem Freund hinzugezogen wurde (der arme, in 1 1/2 Monaten Abi und keine Ahnung), trinke ich wieder Rotwein. Mutti freute sich und wollte zusätzlich gleich 4 oder 5 Flaschen raushauen (wer Kalvier-, Gitaren- und überhaupt Theorieunterricht für drei Kinder bezahlen kann …). Wir saßen dann zusammen, erfreut, dass das so gut gelaufen war, und ich war etwas erstaunt. Der Wein mundete. (Die vier Falschen hatten wir abgeleht, zuhause waren noch welche vorrätig aus vorigen Zuwendungen.) Leicht, trinkbar, sodass ich sogar mich traute, nachzuschmecken: was trinke ich da eigentlich, bevor er alle war, vielleicht kann man den sogar langsam trinken? Es handelte sich um einen sog. „Embocadeo“ und einen Grande Vitae Merlot. Ich habe ein wenig recherchiert, vermutlich war für dieses „Weinerlebnis“ in erster Line die „Preisklasse“ entscheidend, gar nicht mal soviel teurer.

Letzter Tipp: Wieder rotweintrinkend war ich erstaunt, bei „Netto“, ein Supermarkt, wo selbst Kidney-Bohnen unter aller Sau schmecken (->dort nie Lebensmittel einkaufen!) gibt es für 2,40 € einen Rioja „La Feria/Tempranillo“, der erstaunlich trinkbar ist, habe auch den Cianti ausprobiert, selbst mit Cianti-Weinen könnte ich mich vielleicht irgndwann einmal wieder anfreunden. Für 2,40 €, keinen Brechreitztreflex, nichts dergleichen? Fand ich o.k.

Das waren natürlich nur Tipps, die helfen, wenn Du beim Wein auf den Geldbeutel schaust. Daher: überleg dir bitte genau, ob du einen dieser Weine wirklich ausprobieren willst.

Aber Deine Anfrage ist eine schöne Idee. Ich hoffe, es kommen noch ein paar Vorschläge, dann kann ich mich bei meinem Musik-Nachhilfelehrer_Kollegen mal mit einem guten Wein revanchieren.


2 Kommentare on “Bersarin: Weinlese – der Blogtrinker

  1. Bersarin sagt:

    So, zunächst einmal – ich habe das die Tage über ganz vergessen – Glückwunsch zu Deinem Blog. Natürlich werde ich hier mitlesen. Und ich nehme Dich ebenso in meine Blogroll auf.

    Das Motto, daß es bedeute die Gedanken zu verbessern, wenn man den Still verbessert, ist vollkommen richtig.

    So wünsche ich Dir für Deinen Blog viel Erfolg und den Atem des long distance runners.

    • ziggev sagt:

      oh – danke, dass Du mal vorbeischaust, und für die Ermutigung und den Zuspruch !! Du brauchst mich natürlich nicht in Deine Blogroll aufzunehmen. Denn leider komme ich z.z nicht dazu, hier mal aufzuräumen. Bitte fühle Dich also auch nicht an solche Ankündigung gebunden !

      Aber ich bin mir ja ziemlich sicher, dass Du damit keine Problme hast. Und sowieso nur das tust, was Du für richtig hälst. „Wollen wir Links austauschen?“ – oder ähnliche Anfragen – … so ein Eine-Hand-wäscht-die-andere-Denken ist ja abscheulich, und sowas geht ja gaaa nich.


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